Die Abfahrer

Dortmund im Jahr 1978. Lutz hat vor sechs Wochen seine Lehre abgeschlossen. Da moderne Maschinen seine Arbeit übernommen haben, wird er vom Vertrieb nicht übernommen. Seitdem spielt er seiner Mutter vor, dass er arbeiten geht. Tatsächlich hängt er aber mit seinen Freunden Sulli, Atze. Auch sie sind arbeitslos und schlagen sich die Zeit mit Kreuzworträtseln und Würfelspielen tot. Das Trio muss mit der Langeweile und den misstrauischen Blicken der Nachbarn zurechtkommen. Ein Nachtausflug soll eine kleine Abwechslung bringen: die Freunde klauen einen vollbeladenen Möbelwagen und machen sich auf die Reise. Als die schöne Svea zu ihnen stößt, wird aus dem Ausflug ein richtiges Abenteuer auf Deutschlands Straßen. Bald haben die Ausreißer die Polizei auf den Fersen. Ob die Ordnungshüter ihnen abnemen werden, dass die Fahrt eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist? 　　Adolf Winkelmanns Road-Movie und Komödie trägt die Zeichen einer Low-Budget-Produktion. Die meisten Rollen sind mit Laiendarstellern besetzt und die Geschichte ist gradlinig und einfach erzählt. Lediglich 200.000 DM aus dem WDR-Jugendprogramm standen zur Verfügung. Der Filmemacher hat das Beste daraus gemacht. Die Figuren sind sympathisch gezeichnet und die knappen, aber witzigen Dialoge zaubern eine authentische Atmosphäre. Den Drehbuchautoren Gerd Weiss und Adolf Winklemann ist ein kleines Meisterwerk gelungen. Die kleinen Gesten, die Kleidung und die Sprüche charakterisieren Typen, die der Zuschauer aus seinem Alltag sofort wiedererkennt. Der freche Witz der Komödie, das einfache, aber schlüssig umgesetzte Konzept und der besondere Charme der Figuren sind die Pluspunkte des kleinen Films. Er hat selbst 30 Jahren nach seiner Entstehung nicht von seinem Charme verloren.